ABUS Schwenkkran im Einsatz für Wissenschaft und Innovation


Aus mehr als 9 m Höhe geht der Blick nach unten in ein 5 m tiefes Wasserbassin. Hier wartet aber kein Kunstturmspringer darauf, mit einer Schraubendrehung und einem Salto elegant in das Wasser einzutauchen. In das 17 t schwere und 12.000 l fassende Großbecken im Labor für Verfahrenstechnik an der Hochschule Osnabrück soll vielmehr ein Membranmodul zur Untersuchung eingebracht werden. Die Glaswände des Beckens sind 4 cm dick und sollen nach Aussage des Laborleiters, Herr Prof. Dr. Frank Helmus, einem LKW-Aufprall standhalten können.

Hightech für die Wasser- und Abwasserwirtschaft

Die Membranmodule stellen eine innovative Möglichkeit der Abwasseraufbereitung dar, wenn besonders hohe Anforderungen an die hygienische Qualität des Wassers gestellt werden. Das Labor für Verfahrenstechnik an der Hochschule Osnabrück erforscht seit vielen Jahren Mechanismen der Abwasserreinigung. Das Team um Prof. Dr. Frank Helmus und Prof. Dr. Sandra Rosenberger arbeitet dabei eng mit seinen industriellen und kommunalen Partnern zusammen. Einer davon, das Unternehmen MICRON-NADIR (www.microdyn-nadir.com) aus Wiesbaden, hat dem Labor jetzt ein ganz besonderes Großgerät für Untersuchungen zur Verfügung gestellt.

Seit zehn Jahren kooperiert das Unternehmen, das rund 400 Mitarbeiter in sieben Ländern beschäftigt, mit der Hochschule. Im Rahmen dieser Kooperation soll die Membran-Bioreaktor-Technologie ausgebaut werden. Für fünf Jahre hat die Firma nun das Großbecken dem Labor für Verfahrenstechnik überlassen, damit in deren Auftrag Untersuchungen durchgeführt werden können.

Nicht nur die Größe, sondern vor allem der Inhalt des neuen Wasserbeckens machen das Besondere aus: es ist mit einem speziellen Klärschlamm-Ersatz gefüllt, der sich zwar wie Klärschlamm verhält, jedoch durchsichtig ist. Dieses vom Forschungsteam der Hochschule Osnabrück optimierte Ersatzmedium ermöglicht es, Strömungen im Becken genau zu untersuchen. *

Säulenschwenkkran mit ABUliner für besonders feinfühliges Heben der Membranmodule Säulenschwenkkran für große Präzision und Vorsicht der Untersuchungen Manuelle Bedienung des Schwenkkrans mittels Funksteuerung Schwenkkran VS in Labor für Verfahrenstechnik der Hochschule in Osnabrück Säulenschwenkkran VS mit Elektro-Kettenzug Typ GM 4 und Elektro-Seilzug Säulenschwenkkran mit maximaler Tragfähigkeit von 6,3 t in Hochschule in Osnabrück Säulenschwenkkran mit Höhe von 9,8 m in Hochschule

Feinfühliges Heben aus großer Höhe

Für diese Untersuchung müssen die Membranmodule mit großer Präzision und Vorsicht in das Becken heruntergelassen werden. Dabei kommt ein ABUS Schwenkkran Typ VS zum Einsatz, der eine Höhe von 9,83 m aufweist. Die Auslegerlänge beträgt hingegen nur 2,76 m. Der Schwenkkran ist mit einem Elektro-Kettenzug Typ GM4 ausgestattet, der eine Tragfähigkeit von 1.000 kg aufweist. Mit dieser größten Bauart der ABUS Säulenschwenkkrane kann eine maximale Tragfähigkeit von 6,3 t und, in Abhängigkeit der Traglast, eine Auslegerlänge von bis zu 10 m realisiert werden. Schwenkkrane mit einer Tragfähigkeit von bis zu 4 t werden mit einem ABUS Elektrokettenzug ausgeführt, für höhere Tragfähigkeiten wird ein ABUS Elektroseilzug eingesetzt. Alle VS Schwenkkrane bieten einen Arbeitsradius von 360°. Sofern erforderlich, kann der Schwenkbereich durch sogenannte mechanische Schwenkanschläge begrenzt werden. Diese Anschläge können in einem Raster von 15° versetzbar angeschraubt werden. Der Schwenkbereich lässt sich so von 0° bis 255° einstellen. Im vorliegenden Fall wurden zwei Schwenkanschläge eingesetzt.

Nicht nur die Höhe von fast 10 m ist eine Besonderheit dieses Kranes: alle elektrischen Bewegungen des Kranes, also Heben, Katzfahren und Schwenken sind zudem mit einem Frequenzumrichter ABUliner ausgerüstet. Dank der Frequenzumrichtersteuerung kann stufenlos beschleunigt und jede angewählte Geschwindigkeit gehalten werden. Der ABUliner garantiert somit ein besonders feinfühliges Heben, Schwenken und Verfahren der Last und eignet sich somit perfekt zur genauen Lastpositionierung. Die Bedienung erfolgt manuell von der Steuereinrichtung des Kranes aus, in diesem Fall über eine Funksteuerung.

Die Befestigung des Kranes auf dem Hallenboden erfolgte mittels einer Dübelplatte. Bei diesem Befestigungssystem werden speziell für dynamische Lasten entwickelte Verbundanker eingesetzt, die bei der Montage vollständig in einer runden Dübelplatte versenkt werden.

Für die sachgemäße Bedienung des Kranes hat Herr Prof. Helmus, der sonst im Lehrbetrieb der Hochschule seine Studenten unterrichtet, noch einmal die Schulbank gedrückt und erfolgreich einen Kranführerschein absolviert. Der Kranführerschein zählt zum Seminarangebot von ABUS. Die Schulung, die sich aus einem theoretischen und einem praktischen Teil zusammensetzt, kann sowohl vor Ort beim Kunden als auch in den ABUS Seminarräumen durchgeführt werden.

*Die Informationen zum Einsatz des Großbeckens und zum Unternehmen MICRON-NADIR wurden der offiziellen Pressemitteilung der Hochschule Osnabrück entnommen, die anlässlich der Einweihung des Großbeckens veröffentlicht wurde.

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